Zelte 🌲 für Outdoor Wild Camping
Hinweis: Kauflinks verweisen auf Amazon-Angebote, die mir eine kleine Provision bezahlen, um meinen Kanal/Website zu unterstützen.Übernachten in der freien Natur ist ein ganz besonderer Genuss und sehr gesund. Man braucht nur wenige Mittel dafür, muss aber ein paar Regeln beachten.

Wild Camping
Um es gleich vorweg zu sagen: In Deutschland ist Wild Camping (wild campen, wildcampen) mit einem Zelt verboten. Du darfst jedoch draußen in der Natur überall übernachten, auch mit einem Tarp oder einer Plane gegen Regen. Das ist eine rechtliche Grauzone. Falls es zusätzliche regionale Vorschriften gibt, diese besser beachten. Gegen die Mücken brauchst du dann jedoch entweder ein Moskitonetz, das den gesamten Schlafbereich schützt oder einen Schutz für das Gesicht.
Feuer
Im Wald darf man kein Feuer machen. Es ist einfach zu gefährlich. Ich hatte mal ein Feuer mit Wasser und Sand gelöscht, aber es ist trotzdem durch einen Windstoß mitten in der Nacht wieder aufgeflammt und es war taghell vor dem Zelt. Ich befand mich zwar auf freiem Feld, aber es war trotzdem beängstigend.

Wild campen mit einem Tarp ist erlaubt. Auch in Deutschland.
Mücken!
Ich habe mal in Schweden nur mit Schlafsack draußen übernachtet, obwohl ich ein Zelt für eine Nacht dort hätte aufstellen dürfen, aber ich hatte keines dabei. Da es dort von riesigen Mücken nur so wimmelte, versuchte ich mein Gesicht mit einem Halstuch zu schützen. Da das Tuch jedoch an der Nase spannte, stachen die Mücken genau dort rein. Als Folge sah ich am nächsten Morgen aus wie ein Clown. Meine Nase war dick und rot angeschwollen und juckte wie blöd.
Moskitonetz
Ein Moskitonetz ist fast überall notwendig, außer vielleicht am Meer, wo immer ein Wind weht. Es gibt ganz kleine, leichte für das Gesicht. Diese sind aber eher zum Rumlaufen mit einem Cappy (Schirmmütze) gedacht und nicht zum Schlafen, außer man schläft im Sitzen. Ansonsten braucht man ein großes Moskitonetz, das den gesamten Schlafsack umschließt. Es gibt auch Hängematten mit integriertem Moskionetz.
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Tarp

Ich hatte als Tarp immer einen wasserdichten Regenponcho dabei. Er deckt zum einen beim Wandern auch den Rucksack mit ab und schützt dich mit einer Kapuze. Mit ihm machte auch stundenlanges Wandern Freude, da er gut belüftet ist und sich kein Kondenswasser bildet. Auch als Notzelt habe ich ihn verwendet. Man muss natürlich auf die Windrichtung achten, damit einem der Regen nicht ins Gesicht fliegt, wenn man ihn schräg stellt.
Man spart natürlich sehr viel Gewicht, wenn man anstatt eines Zeltes nur ein Tarp oder sogar einen leichten aber wasserfesten Regenponcho mitnimmt, den man als Tarp aufspannen kann. Rechtlich ist man auf der sicheren Seite. Ich habe mal eine Wochenendtour gemacht, bin auf einen Berg gestiegen, fand die Aussicht grandios und wollte mein kleines Zelt für die Nacht aufschlagen. Ich fragte sogar noch einige Waldarbeiter, ob das ok sei. Sie meinten, das sei kein Problem.
Am nächsten Morgen um 9 Uhr stand die Polizei vor meinem Zelt und wollte mich zur Wache bringen. "Wie sie mich gefunden hätten", wollte ich wissen. Die Waldarbeiter hatten es ihrem Förster gepetzt und der rief die Polizei an. Das war eine ganz linke Aktion, aber da die Polizei keinen Bock auf diesen Förster hatte, wurde das Verfahren bald eingestellt. Das waren mal nette Polizisten und ein heimtückische Waldarbeiter.
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Regenponcho Tarp grün, wasserdicht ca. 350 Gramm (sehr vielseitig) ► Amazon
Welches Zelt?
Wenn man nun aber doch ein richtiges Zelt haben möchte, so wird man mit einem riesigen Angebot konfrontiert, aber für mich gibt es da ganz klare Entscheidungskriterien. Allerdings schlafe ich grundsätzlich alleine im Zelt.
- Das Gewicht darf zum Wandern nicht mehr als 2kg haben.
- Alugestänge! Kein Fiberglasgestänge (bricht schnell und ist schwer)
- Es muss ein möglichst kleines Packmaß haben.
- Das Material muss robust und wasserdicht sein. Mindestens 3000mm Wassersäule. Möglichst UV resistent.
- Ober- und Unterzelt sollten möglichst verbunden sein und beim Aufbau gleichzeitig aufgestellt werden können. (Skandinavische Methode)
- Die Apsis des Zeltes soll groß genug sein, um kochen zu können, Schuhe abzustellen etc.
- Die Belüftung muss gut sein. Deshalb scheiden einwandige Zelte aus. Kondenswasser!

Mein Lieblingszelt ist von Vaude, das "Power Ferrit". Es ist mit über 3kg zum Wandern zu schwer, aber für Motorradtouren u.s.w. ideal. Das Tunnelzelt bietet viel Platz, eine super gute Belüftung und Raum zum Kochen. Es ist bis über 100 km/h sturmfest.
Tunnelzelt von Jack Wolfskin, auch mit Quereinstieg, ca. 160 Euro 2kg ► Amazon

Dieses 2kg Zelt habe ich viele Jahre gerne benutzt. Es hat einen Mistral mit 150 km/h überstanden und war stets zuverlässig. Leider musste man erst das Innenzelt aufbauen und dann das Außenzelt drüber werfen.
Ähnliches Zelt von Jack Wolfskin ca. 150 Euro 1800 Gramm ► Amazon
Biwakzelt
Ich habe auch mal ein Biwakzelt probiert, das aus einer Art Goretex Material besteht und sowohl wasserdicht, als auch atmungsaktiv ist. Die Kondenswasserbildung war nur minimal aber der Komfort auch... Die Belüftung ist sehr gut und es gibt guten Moskitoschutz. Obwohl ich enge Räume nicht mag, hatte ich bei diesem Biwakzelt kein Problem, da über dem Kopf genug Platz ist. Der Vorteil ist sein geringes Gewicht, das kleine Packmaß und, dass man fast unsichtbar wird. Es wird ursprünglich von Scharfschützen genutzt. Ich sehe es allerdings nur als Notzelt.

"Bivi Tent" 1,3 kg ca. 130 Euro ► Amazon
Fazit
Ich habe am liebsten in der freien Natur ganz ohne etwas zwischen mir und dem Nachthimmel verbracht. Das geht aber nur, wenn das Wetter gut ist und keine störenden Insekten oder andere Tiere in der Nähe sind. Also eher selten. Wenn ich nur wenig Volumen und Gewicht dabei haben wollte, weil ich es beim Wandern tragen musste, habe ich nur einen Regenponcho mitgenommen, der sowohl Regenschutz für mich und den Rucksack bot, als auch als Tarp wie ein Zelt funktionierte. Entweder stellt man ihn mit zwei Ästen schräg auf oder man befestigt ihn mit Schnüren zwischen zwei Bäumen. Die Belüftung ist optimal.
Vor Mücken muss man sich dann noch mit einem Moskitonetz schützen, das ich ganz oben verlinkt habe. Es gibt sie unterschiedlich groß und unterschiedlich gut.

Motorroller Tour in Frankreich mit dem Vaude "Power Ferrit".
Ein gutes Zelt, wie mein "Power Ferrit" von Vaude (Made in Germany) ist wie ein Wildnishotel und bietet einen großen Wohlfühlfaktor, da genug Platz vorhanden ist, die Belüftung (mit Moskitoschutz) gut funktioniert und man drinnen windgeschützt kochen kann. Selbst tagelanger Dauerregen braucht einem keine Sorgen zu machen.
Vorgelesen von Richy Schley
